Bedingte Pflichtwandelanleihen (CoCo-Bonds) sind ein neuer Baustein der Bankaufsichtsstruktur. Grundidee der Instrumente ist es, dass sie sich im Falle des Eintritts eines Auslösungsereignisses (Krisensituation) automatisch von Fremd- in Eigenkapital (Aktien) wandeln. Die Arbeit widmet sich diesen neuen Finanzinstrumenten unter drei Gesichtspunkten: bankaufsichts-, schuld- und aktienrechtlich. Bankaufsichtsrechtlich werden diskutierte Ausgestaltungsformen vorgestellt und analysiert sowie ein Reformvorschlag (Erhöhung der Auslösungsschwelle) unterbreitet. Schuldrechtlich werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine Wandlung bei Eintritt eines Auslösungsereignisses tatsächlich automatisch erfolgen kann. Aktienrechtlich wird gezeigt, dass es sich um normale Wandelschuldverschreibungen handelt, die nur über ein bedingtes Kapital abgesichert werden können. Außerdem wird gezeigt, dass eine Forderungseinbringung zum Nennwert möglich ist und ein Bezugsrechtsausschluss keine Probleme darstellt.
Inhaltsübersicht
Einleitung
1. Bankaufsichtsrecht
Ursprünge von CoCo-Bonds und Überblick über die Bankenregulierung in der EU – Regulatorisches Umfeld von CoCo-Bonds im Speziellen – Ausgestaltungsparameter von CoCo-Bonds – Vergleich mit der derzeitigen Rechtslage nach CRR und Änderungsbedarf
2. Schuldrecht
Konstruktion der bedingten Pflichtwandlung – AGB-Kontrolle und Schuldverschreibungsgesetz
3. Aktienrecht
Aktienrechtliche Einordnung von CoCo-Bonds – Sicherung der Wandlung (Kapitale) – Die Problematik der Einbringung der Forderung zum Nennwert – Ausschluss des Bezugsrechts – Squeeze-out – Ergebnis und Ausblick