Zur Genealogie des Lebensformbegriffs
Beschreibung
Der Lebensformbegriff gibt das Verhältnis von Leben und Geist an. Sobald er verwendet wird, schwingen grundsätzliche Vorstellungen vom richtigen Handeln und Denken mit. Er erfreut sich aktueller Beliebtheit und doch reicht seine Geschichte bis weit in die griechische Antike zurück. Dabei wird er damals wie heute kaum zum Gegenstand des Nachdenkens erhoben. Hier besteht Nachholbedarf. Es gilt, den Lebensformbegriff in seiner historischen Tiefe und in der Vielfalt seiner theoretischen Bezüge zu rekonstruieren, um den Blick für die Vielfalt der Lebensformen zu öffnen und die Lebensformverständnisse unserer Gegenwart kritisch zu reflektieren.
Vor diesem Hintergrund erhebt sich eine ›Philosophie der Lebensformen‹, die Grenzen und Übergänge, Verständigungsmöglichkeiten, aber auch die Konflikte kultureller Lebensformen sichtbar machen kann. So stellt sie sich den Lebensproblemen der Gegenwart und versucht auf diese Weise, zu einem verständigen und toleranten Miteinander beizutragen.
Inhaltsübersicht
A. Hinführung
Besonderheiten des Lebensformbegriffs – Zur Arbeit am Lebensformbegriff – Gedankliche Gliederung
B. Die Frage nach dem Verhältnis von Leben und Geist
Die Wende zum Leben: Dilthey, Spranger und Flitner – Rationale Beherrschung: Max Weber – Unmittelbarkeit des Lebens: Henri Bergson und Alfred Schütz – Offenlegung des Konflikts: Curtius, Mannheim und Simmel – Vom Leben über das Leben hinaus: Simmel - Foucault - Simmel
C. Zur Genealogie des Lebensformbegriffs
Vom Schlaf der Vernunft (Goya 1799) – Das Erwachen der Vernunft (David 1787) – Der sterbende Seneca (Rubens 1611/12) – Der Absolutismus der Vernunft
D. Zur Philosophie der Lebensformen
Wissenschaftlicher Formalismus und Lebensphilosophie – Wissenschaft als Lebensform - Geist ohne Leben – Sozialformen - Leben ohne Geist – Zur Ästhetik der Existenz – Ausblick
Literaturverzeichnis, Namensregister
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