Beschreibung
Die Dissertation beschäftigt sich mit einem der schwersten Verbrechen gegen die menschliche Würde, das sexuelle Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Unversehrtheit: die Vergewaltigung. Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Darstellung der Besonderheiten der Vergewaltigung im Krieg. Es wird ein Überblick über die Rechtsquellen und die Rechtsfindungsmethode des Völkerstrafrechts vorangestellt. Sodann werden alle relevanten internationalen Instrumente des Völkerstrafrechts nach Normen hinsichtlich der Vergewaltigung durchsucht (horizontale Analyse). Diese Analyse ergibt, dass zwar eine Strafbarkeit der Vergewaltigung existiert, aber keine verbindliche Definition der Vergewaltigung im Völkervertrags- und Völkergewohnheitsrecht vorhanden ist. Es folgt eine Rechtsvergleichung der Vergewaltigungstatbestände der wichtigsten Staaten der Welt; aus ihr werden allgemeine Rechtsgrundsätze abgeleitet, die auf die Ebene des Völkerstrafrechts übertragen werden (vertikale Analyse). Die so gewonnene Definition der Vergewaltigung wird den verschiedenen internationalen Definitionen der Vergewaltigung (der Ad hoc-Tribunale und der EOC) gegenübergestellt. Das Fazit der Arbeit lautet, dass der aus der Rechtsvergleichung gewonnene Tatbestand der Vergewaltigung formal und sachlich überzeugt und anderen völkerrechtlichen Tendenzen der Tatbestandsformulierung vorzuziehen ist.
Inhaltsübersicht
1. Einleitung
Ziel der Arbeit – Anlass der Arbeit – Gang der Untersuchung
2. Faktischer Hintergrund – Vergewaltigungen im Krieg
Die Natur der Angriffe auf Frauen – Die Auswirkungen auf die Opfer
3. Die Strafbarkeit der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht
Grundlagen des Völkerstrafrechts – Die Rechtsfindungsmethode im Völkerstrafrecht – Die völkergewohnheitsrechtliche Strafbarkeit der Vergewaltigung
4. Die Tatbestandsmerkmale der Vergewaltigung
Der Bestimmtheitsgrundsatz im Völkerstrafrecht – Vergewaltigungsdefinitionen im Völkerstrafrecht – Vergewaltigungsdefinitionen im nationalen Recht – Ergebnis des vierten Kapitels
5. Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht
Materiell-rechtliche Gegenüberstellung der ermittelten Definitionen – Kriminalpolitische Empfehlung – Fazit der Untersuchung
Annex I: Tabellarische Übersichten
Annex II: Nationale Straftatbestände der Vergewaltigung
Literatur- und Quellenverzeichnis
Sachwortverzeichnis
Pressestimmen
»Auf jeden Fall lohnt die gründliche und sorgfältige Studie die Lektüre für jeden an Sexual- und Völkerstrafrecht Interessierten. Wer mit der Frage einer Strafbarkeit von Vergewaltigung in bewaffneten Konflikten befasst ist, wird die Arbeit zu Rate ziehen. Die stets ausführlich begründeten Ergebnisse überzeugen weithin. Zu empfehlen ist die Beschäftigung mit dem Buch auch all denjenigen, die mit Reformarbeiten im deutschen Sexualstrafrecht zu tun haben.« Prof. Dr. Klaus Laubenthal, in: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik, 2/2016
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