Beschreibung
Die Unterbindung privater Gewaltakte stellt Staaten vor allem dann vor besondere rechtliche Herausforderungen, wenn sie am exterritorialen Aufenthaltsort gefährdender Privatpersonen Maßnahmen im Anwendungsbereich des völkerrechtlichen Gewaltverbots (Art. 2 Nr. 4 UNCh) ergreifen möchten. Ob ihnen hierzu der in Staatenpraxis und Wissenschaft vermehrt ins Feld geführte – auf Verstrickungen und Schwächungen von Aufenthaltsstaaten abhebende – unwilling or unable-Standard verhelfen kann, ist Gegenstand dieser Untersuchung.
Nachdem unter Zugrundelegung der relevanten Staatenpraxis die tatbestandlich ausschlaggebenden Begriffe des »Unwillens« und der »Unfähigkeit« skizziert werden, lotet die Arbeit völkerrechtsdogmatische Einordnungsmöglichkeiten dieses wesentlich um das Selbstverteidigungsrecht (Art. 51 UNCh) kreisenden Standards aus, um zu fragen, ob diese Praxis Ausdruck gewohnheitsrechtlicher Geltung ist bzw. bei der Auslegung der Charta der Vereinten Nationen zu berücksichtigen ist.
Inhaltsübersicht
Einführung
Typisches Grundszenario – Annäherung an den Untersuchungsgegenstand – Zur Relevanz staatlicher Souveränität in der Untersuchung – Zusammenfassung
1. Begriffliche Einordnung des unwilling or unable-Standards
Abgrenzung anderer Sachbereiche – Relevante Staatenpraxis
2. Völkerrechtsdogmatische Einordnung des unwilling or unable-Standards
Vorbemerkung – Lösungsansätze in der Dogmatik des Selbstverteidigungsrechts – Lösungsansätze außerhalb der Dogmatik des Selbstverteidigungsrechts
3. Völkerrechtliche Geltung des unwilling or unable-Standards?
Methodologischer Maßstab – Reaktionen der Staatengemeinschaft – Ergebnis
Schlussfolgerung
Entscheidungsverzeichnis, Verzeichnis ausgewählter Dokumente
Literatur- und Stichwortverzeichnis
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