Ein stochastischer Ansatz
Beschreibung
Häufig unterlaufen Kartelle wettbewerbsrechtliche Beschränkungen und werden illegal tätig. Der Autor beleuchtet die empirischen Schwierigkeiten, die sich daraus für die Kartellforschung ergeben. Auf der Ebene der Kartelltheorie stellt sich das Problem, daß die verwendeten spieltheoretischen Konzepte nur eingeschränkt in der Lage sind, die Prozeßhaftigkeit realer Märkte darzustellen. Um den Prozeßcharakter von Märkten abbilden zu können, wird deshalb die Theorie diskreter Entscheidungen weiterentwickelt.
Auf dieser Basis läßt sich die Wechselwirkung zwischen der Mikro- und der Makroebene eines Marktes analysieren und eine Vermutung von Praktikern theoretisch untermauern: Trotz des Trittbrettfahrerproblems kann es einem Kartell ohne bindende Verträge und ohne Bestrafungsmechanismen gelingen, über lange Zeit erfolgreich zu sein. Zwar erreicht das Kartell nicht das Monopoloptimum, ist aber deutlich erfolgreicher als es dem Wettbewerbsgleichgewicht entspricht. Die häufig geäußerte These, das Trittbrettfahrerproblem führe letztlich zur Wettbewerbslösung, ist demnach nicht haltbar.
Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht: A. Ziel und Aufbau der Arbeit: Die Ziele der vorliegenden Arbeit - Der Aufbau der Arbeit - B. Grenzen einer Kartelltheorie: Das Kartellproblem - Kartelle als empirisches Phänomen der Wirtschaftsgeschichte - Die systematische Verzerrung der Datengrundlage - Die Grenzen empirischer Kartelltheorie - C. Zentrale Konzepte der bestehenden Kartelltheorie - D. Neue Perspektiven für die Kartelltheorie - E. Die Modellierung von Marktprozessen: Marktprozesse - Stochastische Ansätze für die Mikro-Makro-Koppelung - Statistische Mechanik, Psychophysik und die Theorie diskreter Entscheidungen: ein Brückenschlag - F. Die Grundideen des neuen Modells - G. Der Aufbau des Modells: Die Nachfrageseite - Die Angebotsseite - Die Entscheidungssituationen - Vergleich der Entscheidungsalternativen - Die Übergangswahrscheinlichkeiten - H: Die Markov-Kette: Die Wahrscheinlichkeitsverteilung über dem Zustandsraum - Einzelne Realisationen der Markov-Kette - Eigenschaften der Markov-Kette - Zwei Betrachtungsweisen der Markov-Kette - I. Die Modelle 1 bis 4: Modell 1 - Modell 2 - Modell 3 - Modell 4 - Diskussion - J. Die Modelle 1ᵧ bis 4ᵧ: Die Anreize zur Zustandsänderung - Modell 1ᵧ - Modell 4ᵧ - Modell 2ᵧ - Modell 3ᵧ - Diskussion - K. Ausblick auf weitere Forschungsfragen: Wechselwirkung der Mikroeinheiten - Der Ölmarkt - Agentenbasierte Wirtschaftstheorie - Zusammenfassung - Anhang: Parameter der Preis-Absatz-Funktionen - Cournot-Nash-Gleichgewichte der Modelle - Konvergenzgeschwindigkeit von Markov-Ketten - Literaturverzeichnis - Personen- und Sachverzeichnis
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