Beschreibung
Vorstandsmitglieder wirtschaftsstarker Aktiengesellschaften laufen vermehrt Gefahr, sich einer existenzbedrohenden Binnenhaftung auszusetzen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich der Binnenpflichtenkanon aufgrund zunehmender normierter Vorstands- und Gesellschaftspflichten in den letzten Jahren spürbar vergrößert hat. Während das Schrifttum in erster Linie versucht, einer überspannten Vorstandshaftung auf Rechtsfolgenseite zu begegnen, diskutiert es nur zurückhaltend, inwieweit eine sachgerechte Risikoverteilung zwischen Gesellschaft und Vorstandsmitgliedern durch richtige Justierung des Pflichtenkanons möglich ist. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Arbeit mit dem sog. Legalitätsprinzip auseinander, dessen Verstoß regelmäßig zu einer Haftung führt. Die Arbeit untersucht die dogmatische Grundlage dieses Prinzips und dessen Restriktionen. Hierbei entwickelt sie ein Gesamtkonzept, das einer uferlosen Vorstandshaftung entgegenwirkt. Vor allem zeigt die Arbeit, dass das Legalitätsprinzip nur eine inhaltlich eingeschränkte Rechtsbindung begründet und Nützlichkeitserwägungen zugänglich ist.
Inhaltsübersicht
1. Kapitel: Einführung und Grundlagen
Einleitung – Binnenpflichten, Unternehmensführung und unternehmerische Fortune – Legalitätsprinzip
2. Kapitel: Dogmatische Grundlage des Legalitätsprinzips
Rechtsgrund der Legalitätspflichten i.e.S. – Einfachgesetzliche Verankerung der Legalitätspflicht i.w.S. – Rechtsstaatliche Grundlage der Legalitätspflicht i.w.S. – Ergebnis: inhaltlich eingeschränktes Legalitätsprinzip
3. Kapitel: Außergesetzliche Verhaltensnormen und auslandsbezogene Rechtsbrüche
Legalitätsprinzip bei anerkannten Grundsätzen der Geschäftsmoral und bei Verhaltensrichtlinien – Legalitätsprinzip bei grenzüberschreitenden Gesellschaftsaktivitäten
4. Kapitel: Restriktionen, Entscheidungsspielräume und Nützlichkeitserwägungen
Restriktionen im Anwendungsbereich des Legalitätsprinzips – Legalitätsprinzip bei unklarer Rechtslage – Legalitätsprinzip bei bewusstem Abweichen von gefestigter Rechtspraxis – Rechtfertigung von Verletzungen des Legalitätsprinzips – Legalitätsprinzip bei nützlichen Rechtsverletzungen – Legalitätsprinzip bei nützlichen Vertragsverletzungen – Ergebnis: Restriktionen implizieren Nützlichkeitserwägungen
5. Kapitel: Binnenrechtsfolgen, Erstreckung und Nützlichkeitserwägungen
Binnenrechtsfolgen bei vorteilhaftem, aber pflichtwidrigem Rechtsverstoß – Erstreckung des Legalitätsprinzips auf alle normierten Gesellschaftspflichten
6. Kapitel: Untersuchungsergebnisse
Literatur- und Stichwortverzeichnis
Pressestimmen
»In der Gesamtschau hat Brock eine sehr gedankenreiche Arbeit zur Legalitätspflicht in der Aktiengesellschaft vorgelegt. Sie überzeugt vor allem durch die fehlende Scheu vor dem Bruch mit gängigen Anschauungen sowie durch die Eigenständigkeit des wissenschaftlichen Ansatzes.« Dr. Philipp Maximilian Holle, in: Zeitschrift für das gesamte Handels- und Wirtschaftsrecht, Band 182, Heft 4/2018
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