Liberales Denken – der Kampf um Deutungshoheit

Nationalliberaler Politikstil im frühen Bismarckreich

2024. 299 S.
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ISBN 978-3-428-19089-8
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ISBN 978-3-428-59089-6
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Beschreibung

Im frühen Bismarckreich vollzog sich eine der großen Reformphasen in der neueren deutschen Geschichte, an deren inhaltlichen Ausgestaltung die Nationalliberalen an der Seite des Reichskanzlers großen Anteil hatten. Ihre Wirkungen und Ergebnisse reichen bis in die heutige Zeit. Getragen wurde das liberale Modernisierungsprogramm von einem Sprach- und Politikstil, einem ›politischen Code‹, der von weiten Teilen des Bürgertums gelesen und verstanden werden konnte. Das verschaffte den Liberalen die Deutungshoheit in den anstehenden Fragen zur Lösung der großen Herausforderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nach der Reichsgründung. Doch warum verlor das vielversprechende Konzept der Erneuerung schon keine zehn Jahre später seine Überzeugungskraft? Die vorliegende Studie untersucht auf einem genau markierten Beobachtungsfeld, wie Zukunftsversprechen eine Partei großmachen können, wie schnell aber auch der Einfluss auf Deutungshoheit in der Politik verloren gehen kann.

Inhaltsübersicht

I. Überlegungen zum »politischen Code« der Nationalliberalen

II. Der Paradigmenwechsel im Staatsrecht

III. Mangelnde Verfestigung der nationalliberalen Organisationsstruktur und ihre Auswirkung auf die politische Schlagkraft

IV. Die organische Ausweitung der Reichsverwaltung und ihre verfassungsrechtlichen Implikationen

V. Die Suche nach liberalen Politikangeboten – Vorgedanken zur Rekonstruktion einer liberalen Programmsprache

VI. Kulturkampf, nationale Parole und »organische« Fortentwicklung des Staatswesens – Grundzüge des nationalliberalen Politikstils

VII. Strukturelle Schwächen des liberalen Sprachcodes: Das »Reichsmilitärgesetz« – ein altes Problem mit neuer Wahrnehmung

VIII. Der Kampf um den liberalen Markenkern am Beispiel des Bankgesetzes

IX. An der Grenze zum Machbaren – und ein wenig darüber hinaus

X. Liberaler Politikstil am Fuße des Staates – Selbstverwaltung, Kommunalliberalismus und der Versuch des reformorientierten Umbaus der Behörden auf den unteren Verwaltungsebenen

XI. Nationalliberaler Politikstil unter dem Eindruck einer aufziehenden Wirtschaftskrise

XII. Innerfraktionelle Spannungen und Bismarcks erste Reformgedanken

XIII. Die langen Schatten des »Gründerschwindels«

XIV. Die Nationalliberalen geraten ins Hintertreffen – Bismarck stellt sich neu auf

XV. Der Anfang vom Ende – Die Reichsjustizgesetze und der Streit unter den liberalen Fraktionen

XVI. Neuorientierung des Nationalliberalismus – auf der Suche nach neuen Stilmitteln

XVII. Das Scheitern des nationalliberalen Politikstils. Teil 1: Der Verlust des liberalen Markenkerns

XVIII. Das Scheitern des nationalliberalen Politikstils. Teil 2: Fehlende Kompromissbereitschaft und mangelnde Führung

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