Stabilisierungspolitik in Euroland (VJH 3/2002)
2002. S. 291–399.
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Beschreibung

Die Einführung einer gemeinsamen Währung hat die Rahmenbedingungen für makroökonomische Politik im Euroraum verändert: Die Möglichkeit einer nationalen Wechselkurspolitik entfiel; die gemeinsame Geldpolitik wurde der unabhängigen Europäischen Zentralbank (EZB) übertragen, die dem Ziel der Preisniveaustabilität verpflichtet ist; nationale Spielräume verbleiben im Bereich der Fiskalpolitik, beschränkt allerdings durch die Kriterien des Maastricht-Vertrages und die Vorgaben des Stabilitäts- und Wachstumspaktes.

Im vorliegenden Heft der Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung wird dieser makroökonomische Rahmen kritisch unter die Lupe genommen, und es wird erörtert, ob Ergänzungen oder Änderungen notwendig sind. Die zentralen Fragen, die adressiert werden, sind die folgenden: Sollten die einheitliche Geldpolitik und die nationalen Fiskal- und Lohnpolitiken koordiniert werden? Ergeben sich aus dem Faktum, dass die EZB sich an den makroökonomischen Daten der Teilnehmerländer insgesamt (und nicht an den nationalen Daten) orientiert, Anpassungslasten für die nationalen Fiskal- und Lohnpolitiken? Wie würden und werden die Gewerkschaften auf die Währungsunion reagieren? Ist mit wachsendem Lohndruck und steigender Arbeitslosigkeit zu rechnen? Ist im Angesicht möglicher asymmetrischer Schocks ein fiskalischer Transfermechanismus zwischen den Ländern notwendig? Welche Bilanz ist aus den bisherigen nationalen Entwicklungen im Lichte der vor der Währungsunion geäußerten Hoffnungen und Befürchtungen zu ziehen?

Die Beiträge zeigen, dass die Schaffung eines einheitlichen Währungsraumes in Europa zahlreiche Fragen der wirtschaftspolitischen Zuordnung aufwirft, die nach wie vor äußerst kontrovers beurteilt werden und keineswegs endgültig gelöst sind. Vor dem Hintergrund der gegenwärtig fragilen konjunkturellen Lage und den anhaltenden heftigen Diskussionen über das Defizitziel des Stabilitätspakts gewinnt das Schwerpunktheft besondere Aktualität.

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