Unsere Weihnachtsgabe im Jahr 2006

»Karl Marx und die soziale Frage« sowie weitere Arbeiten von Eugen Ehrlich wurden in dem Sammelband »Politische Schriften« von Manfred Rehbinder herausgegeben und somit erstmals in der deutschen Übersetzung zugänglich gemacht. Die Sonderausgabe »Karl Marx und die soziale Frage« war nicht im Handeln erhältlich.

In seiner Einleitung schreibt Rehbinder über den Aufsatz zu Karl Marx, dass Ehrlich davor warnte, »das Heil in einer sozialistischen Staatswirtschaft zu sehen«, und »nachdrücklich für eine soziale Marktwirtschaft« plädierte: »Er [Ehrlich] sei ›Gegner der nationalökonomischen Richtung, die heutzutage insbesondere in Deutschland verbreitet und die bestrebt ist, Sozialpolitik zu betreiben hauptsächlich mit Hilfe der Gesetzgebung und Verwaltung. Ich glaube mit den klassischen Nationalökonomen, dass die Verteilung des Volkseinkommens im Interesse der unteren Klasse vor allem durch Erhöhung des gesamten Volkseinkommens bewirkt wird‹. Die soziale Frage mit staatlichen Sozialisierungsmaßnahmen lösen zu wollen, sei ›wirtschaftliche Alchemie‹.«

Sie finden »Karl Marx und die soziale Frage« als Beitrag in diesem Sammelband

Cover Politische Schriften

Hrsg. und eingeleitet von Manfred Rehbinder

Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung (RR), Volume 88

Mit dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie gegen Ende des I. Weltkrieges verlor der Rechtssoziologe Eugen Ehrlich, ein Kind der Bukowina, nicht nur seine politische Heimat, sondern auch seine Wirkungsstätte als Professor für römisches Recht an der Franz-Josephs-Universität in Czernowitz. Sein internationaler Ruf als vielbeachteter Schriftsteller und brillanter Redner führte zwar trotz heftiger Opposition aus Kreisen rumänischer Nationalisten zu seiner Ernennung auf einen Lehrstuhl für Rechtsphilosophie und Soziologie an der nunmehr rumänischen Ferdinand I.-Universität in Czernowitz. Er konnte jedoch infolge seines frühen Todes die von ihm geplante Lehr- und Forschungstätigkeit in seiner jetzt rumänisch geprägten Heimat nicht aufnehmen, sondern verbrachte seine letzten Monate in Bukarest, hektisch arbeitend im Rumänischen Institut für Soziologie an Veröffentlichungen in rumänischer Sprache.
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