Disziplingeschichtliche Betrachtungen von den 1920ern bis in die 1950er Jahre
Description
»German Archival Science and the ›Third Reich‹«
For too long, the discipline of archival science – often ignored by institutionalized historical science and perceived as merely an »auxiliary science« – has been a desideratum in the field of research. This is especially true of the review of the discipline's Nazi past. In this study, the close analysis of said past is also embedded in a narrative of an archival history of the first half of the 20th century, revealing astonishing continuities.
Overview
A. Einleitung, Fragestellung, Forschungsstand, Methodik
B. Rahmenbedingungen, Weichenstellungen und Wendepunkte. Archivwesen und -wissenschaft über das ›lange 19. Jahrhundert‹ bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Die Vorgeschichte bis zum Ende des ›langen 19. Jahrhunderts‹ – Der Erste Weltkrieg, 1914–1918
C. Krisenerfahrungen und Aufschwung in Republik und Diktatur – Die Zwischenkriegszeit
Hypotheken des Krieges, Aufschwung und interdisziplinäre Forschung. Das erste Jahrzehnt der Weimarer Republik, 1919–1929 – Professionalisierung und Ausrichtung gen Osten. Der Beginn der Ära Brackmann in der späten Weimarer Republik, 1929–1933 – Erzwungene Kollaboration oder Selbstindienststellung? Arbeiten in den ersten Jahren der Diktatur, 1933–1936 – Radikalisierung und Mobilmachung? Vom Vierjahresplan bis zum Beginn des Weltkriegs, 1936–1939
D. »Mit einem Schlage alle technischen Schwierigkeiten und Rücksichten beiseite geräumt« – Deutsche Archivare im Zweiten Weltkrieg
Osteinsatz I: »Nicht wissenschaftliche oder fachliche«, sondern »vornehmlich politische Richtlinien«. Deutsche Archivare in Polen und im Baltikum, 1939–41 – »Höhere Formen des Plünderns«? – Archivare in den besetzten Gebieten des Westens – Osteinsatz II: Neue Herausforderungen und zwiespältige Erfolge im Ostkrieg, 1941–1945 – Kriegsalltag in Archivwesen und -wissenschaft: Archivare an der Heimatfront
E. ›Stunde Null‹, Entnazifizierung und Wiederaufbau
Desillusionierung – Entnazifizierung – Neuformierung. Die frühe Nachkriegszeit, 1945–1949 – Ausblick: Die ›doppelte Staatsgründung‹. Archivwesen in Bunderepublik und DDR, 1949–1952
F. Schluss: Fazit und Ausblick
G. Anhang: Quellen und Literatur – Personenverzeichnis
Press Reviews
»Lange hat es gedauert, bis nun erstmals eine umfassende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Archivwissenschaft für den Zeitraum ›von Weimar bis Bonn und Ostberlin‹ (S.493) vorliegt.[…] Am Ende ist zu konstatieren, dass der Autor mit der vorliegenden Arbeit eine sehr belastbare Brücke von der Weimarer Republik bis in die Anfangsjahre beider Deutscher Nachfolgestaaten geschlagen hat. Dieser Verdienst ist umso bedeutender, als das entsprechende archivische Quellen über das gesamte Bundesgebiet verteilt und teilweise erst seit wenigen Jahren zugänglich sind und er zudem vorhandene Detailstudien oder Einzelbiographien erstmals in einem Gesamtkontext verknüpft.[…]« Thomas Hacker, in: ARCHIVAR, Jg. 72, Heft 1/2019
»Besonders interessant ist Winters Darstellung für die Zeit nach dem 8. Mai 1945, für die er anhand verschiedener Briefwechsel zeigen kann, wie sich unter den oft aus ihren Ämtern entlassenen Staatsarchivaren braune Seilschaften zur Persilschein-Ausstellung bildeten. […]« Jörg Ludwig, in: Sächsisches Archivblatt, Heft 1/2019
»Winter hat eine gründlich recherchierte, geschickt disponierte, sprachlich ausgefeilte und durch Einbeziehung einschlägiger Arbeiten [...] abgesicherte Untersuchung vorgelegt.« Prof. Dr. Frank-Rutger Hausmann, in: Informationsmittel für Bibliotheken, 26 (2018), 3 [9]