Description
Welcherart Normen sind Menschenrechte? Wie unterscheiden sich Menschenrechte von individuellen Rechten und von allgemeinen Forderungen der politischen Gerechtigkeit? Gibt es transnationale Menschenrechte? In ihrer Antrittsvorlesung diskutiert Christine Chwaszcza grundlegende Fragen einer philosophischen Theorie der Menschenrechte. In kritischer Auseinandersetzung mit individualrechtlichen und interventionistischen Auffassungen von Menschenrechten entwickelt sie eine institutionell-politische Interpretation, die die spezifische Funktion von Menschenrechten im Kontext nationalstaatlicher Institutionen und im Kontext des Völkerrechts sowie der Praxis der internationalen Beziehungen miteinander verbindet, ohne normativ relevante Unterschiede der institutionellen Struktur der beiden Ebenen zu verwischen. Eingehend diskutiert werden dabei der Zusammenhang von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten und Demokratie sowie Menschenrechten und transnationaler Intervention.
Overview
I. Einleitung
II. Menschenrechte als Legitimitätsstandards soziopolitischer Institutionen
1. Kritik der individualrechtlichen Auffassung von Menschenrechten
2. Menschenrechte als Statusnormen
3. Zur Abgrenzung der Menschenrechte von Forderungen der politisch-sozialen Gerechtigkeit
4. Zum Übergang von nationalen zu transnationalen Menschenrechten
III. Kritik der interventionistischen Auffassung von Menschenrechten
1. Zur philosophischen Motivation der interventionistischen Auffassung
2. Kritik an Beitz' Kritik eines »Menschenrechts auf Demokratie«
3. Kritik an Beitz' Auffassung des Verbindlichkeitsanspruches von Menschenrechten
4. Zum universellen Geltungsanspruch der Menschenrechte
5. Transnationale Menschenrechte zwischen (Völker-)Recht und Politik
IV. Résumé
Appendix: Philosophie der Menschenrechte ohne Metaphysik
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