Beiträge zum chinesisch-deutschen Rechtsdialog (CDR)

Herausgegeben von Georg Gesk

Recht ist vermutlich das wichtigste Instrument zur regelbasierten Konfliktvermeidung und Konfliktlösung überhaupt. Dennoch war die deutsche Rechtswissenschaft lange nur einseitig interessiert; China wurde als rückständig erfahren; für einen Perspektivwechsel, bei dem auch die deutsche Seite an chinesischen Lösungen interessiert ist, schien es keine Notwendigkeit zu geben. Spätestens seit der Verrechtlichung der Digitalisierung, die sich in China schneller vollzieht als in Deutschland, mit der Entwicklung von Urteilsalgorithmen, von juristischen Expertensystemen, welche auf mehrere Millionen Urteile digital zugreifen können, spätestens seit dem chinesischen Versuch eines Interessenausgleichs im Bereich des Datenschutzes und der Datenverwertung, der zwischen Staat, Unternehmen und Individuum zu vermitteln sucht, wird deutlich, dass China in Teilen der deutschen bzw. europäischen Rechtswelt voraus ist.


Es ist also nicht nur ein politischer Imperativ, sich mit dem chinesischen Recht auseinanderzusetzen – ein gegenseitiger Dialog ist auch praktisch wichtig. Er kann beiden Rechtswelten Alternativen und Entwicklungspotentiale aufweisen. Das gilt für die Rechtswissenschaft ebenso wie für Unternehmen, welche ein vitales Interesse haben, sich zwischen diesen beiden Welten erfolgreich zu bewegen, was meistens mit der Minimierung von Konflikten einhergehen wird. Der gemeinsame Dialog zeigt an konkreten Beispielen, wo Positionen inhaltlich verwandt sind und wo Konflikte eine intensive Diskussion benötigen, damit gemeinsam akzeptable Lösungen entstehen.

Volumes of this series

1 Hits

Shopping Cart

There are no items in your shopping cart.